Nachbau von nicht mehr existierenden Gebäuden aus der Region anhand von altem Bildmaterial
Anhand von Originalaufnahmen, konnte die Ahrweiler Mühle 'Schicks Mühle' nachgebaut werden. Da es von dieser in den 20er Jahren abgebrannten und nicht wieder aufgebauten Mühle keine Baupläne mehr gab, mussten anhand der Realmaße des noch existierenden Mühlrades am Obertor gegenüber der Ehrenwallklinik die Maße des restlichen Gebäudes abgeleitet werden. Von diesem existierten Gott-sei-Dank noch viele Originalaufnahmen, von denen hier einige abgebildet und uns von Privat und dem Statdarchiv Ahrweiler zur Verfügung gestellt worden sind.
Wie bereits unter „Tipps und Tricks Teil 1“ dargestellt, werden auf der neuen Modulanlage „Bad Neuenahr-Ahrweiler en Miniatur“ viele Originalbauten aus der Stadt und dem Ahrtal zu sehen sein. Die Originalbauten hatte Werner mit unzähligen Bildern abfotografiert und dann anhand der Fotos Baupläne für ein Modell im Maßstab 1:87 erstellt, die er dann anschließend zunächst als Pappmodelle gebaut hat. Erst wenn die Pappmodelle seiner strengen Bewertung standhielten, hat Werner das Objekt endgültig als Modell gebaut – siehe Niedertor der Ahrweiler Stadtmauer etc.
Im zweiten Bauabschnitt unserer neuen Modulanlage hat Werner ein neues Verfahren ausprobiert. Er hat die von den Originalobjekten gemachten Fotos so lange vergrößert, bis sie annähernd einem Maßstab von 1:87 entsprachen. Diese Fotos hat er dann auf Karton geklebt und dann das „neue“ Modell wie ein Fertighausbausatz zusammengebaut. Erst nachdem dieses Modell vom Modell seinen Ideen und Wünschen entsprach, begann er den Bau des Modells.
Auf den nachfolgenden Fotos ist dieses Verfahren bei dem Nachbau des alten Gebäudes vom Winzerverein Ahrweiler sehr schön zu sehen. Der Winzerverein wird, wie im richtigen Leben, auf der Südseite der Umgehungstrasse und der doppelgleisigen Eisenbahntrasse, gleich gegenüber von der Römervilla entstehen.
Unser Vereinsmitglied Jürgen Schick, der sich auf den Nutzfahrzeugbau im Maßstab 1:87 spezialisiert hat,
baut derzeit nach dem gleichen Verfahren anhand von Originalbildern ein Ahrweiler â Urgesteinâ nach. Unseren â Schabboâ, der Jahrzehnte mit seinem Holder durch die Stadt gefahren ist und für Sauberkeit gesorgt hat. Dieses Unikat darf natürlich auf der neuen Heimatmodulanlage des MEF auf keinen Fall fehlen.
Der Bau der Römervilla, welche selbstverständlich als DAS römische Ausgrabungsereignis nördlich der Alpen auch auf unsere heimatanlage gehört, gestaltete sich etwas schwierig. Die Frage war, bauen wir das fertige Museum (siehe Bild), dann sieht der Betrachter von den Ausgrabungen nichts, oder bauen wir die Ausgrabungsanlage zur Zeit ihrer Ausgrabungen Mitte der 70er Jahre.
Wir entschieden uns für die Ausgrabungsszene!
Beim Bau der neuen Modulanlage sollten zwei Baufehler vermieden werden, die die MEF-Mitglieder beim Bau der ersten Modulanlage gemacht hatten. Einerseits waren die Module zu schwer und andererseits wurden die vielen kleinen Szenerien der Anlage durch den häufigen Transport und das ständige Ab- und Aufbauen doch sehr stark in Mitleidenschaft gezogen. Ständig stieg man hier und da mal an oder beim Transport verrutschte mal ein Modultransportwagen und schon war wieder ein schönes, sehr detailliertes und mit viel Liebe gebautes Teil abgebrochen.
Auf der neuen Modulanlage wollte unser Modellbauspezialist Werner Becker diese Baufehler vermeiden. Mit seiner Modultechnik Minimodul auf dem Modul schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe. So sind alle Einzelszenen auf der neuen Modulanlage als eigenständige Minimodule gebaut, die passgenau in entsprechende Zapfen auf den jeweiligen Modulen eingerastet werden.
Durch diese Technik lassen sich die einzelnen, sehr detaillierten und schönen Szenen als eigenständige Minimodule abnehmen und in separaten Transportbehältern sicher transportieren. Ein großer Nebeneffekt das jeweilige Modul ist viel leichter und kann im Sinne einer robusten Transportweise auch ruhig mal den einen oder anderen Rempler vertragen, ohne dass sofort die schönen Einzelszenen in Mitleidenschaft gezogen werden.
Auf den Bildern ist sehr schön zu sehen, wie unproblematisch die Minimodule auf das große Anlagenmodul durch Werner und Tom eingesetzt werden.
Zurück im Clubheim werden die Minimodule sicher in einem Schrankregal aufbewahrt während an den Modulen unproblematisch weiter gearbeitet werden kann, ohne dass man ständig auf die Detailszenen aufpassen muss damit nichts abbricht oder beschädigt wird.
Die ersten Originalnachbauten für die neue Heimatanlage 'Bad Neuenahr-Ahrweiler en miniature' waren der Nachbau des in 2011 abgerissenen Stammhauses der Kreissparkasse und das Niedertor. beide Gebäude sollten einen separaten Blickfang auf der Anlage bilden und mussten nun aber in das Konzept 1;87 eingepasst werden. Das gestaltete sich für Werner zunächst recht schwierig, da die beiden Gebäude im Maßstab 1:87 viel zu groß für unsere Anlage geworden wären.
Nach Auswertung unzähliger Fotografien des Sparkassengebäudes und des Niedertors aus allen möglichen Winkeln, hat Werner Becker dann einen eigenen Bauplan im Maßstab 1:87 angefertigt. Dieser machte zwar bauliche Kompromisse unumgänglich, doch der hohe Wiedererkennungswert der Gebäude blieb super erhalten.
Anhand dieser Baupläne hat Werner dann zunächst mal zwei Pappmodelle erstellt und auf dem entsprechenden Anlagenteil eingepasst. Nachdem sich diese in das Gesamtbild gut eingefügt haben und er hier und da noch kleinere Veränderungen durchgeführt hat, baute er dann die Originalmodelle.....seht selber, was das für Meisterwerke geworden sind.
Für jedes neue Anlagenmodulteil erstellt Werner nicht nur Baupläne, sondern baut zusätzlich auch ein kleines Modell im Maßstab 1:10. Anhand dieser Vorplanungen können die MEF-Mitglieder
sich dann sehr gut die zu erstellenden Anlagenteile vorstellen und gemeinsam mit Werner über Ergänzungen bzw. Änderungen fachsimpeln.
Beim Auf- und Abbau der Modulteile leiden besonders immer die Schienenverbindungen. Werner Becker löste für den MEF dieses Problem mit seiner Modulübergangslösung. Mit diesem Trick werden erst nach dem Zusammensetzen der einzelnen Module die von Werner entwickelten Übergangsgleise eingesetzt, die sich mit ganz normalen Schienenverbindern ruckzuck einsetzen und wieder entfernen lassen.
Um einen einheitlichen Gleisböschungsabstand zum verlegtem Gleis zu gewährleisten, fahren wir mit unserem Gleisabstandshalter, der auf die Grundplatte unterschiedliche Abstände durch entsprechende Bohrlöcher aufzeichnen lässt.